Vortrag und Zeremonie
Die Weisheit und Lehren der Kalaallit-Eskimos wurden über Jahrtausende weitergegeben durch die Kunst des Geschichtenerzählens. Angaangaq stammt aus einer Familie mit einer langen Tradition von Heilern in Grönland, dem einzigen besiedelten Land der Erde, in dem es nie Krieg gab. Von Kindheit an wurde er von seiner Großmutter Aanakasaa auf seine Aufgabe als Schamane vorbereitet. Seitdem engagierte er sich in 77 Ländern für Umweltthemen und das Klima, für Heilung und für indigene Belange.
Angaangaq erkannte als Bote der Ältesten seines Landes früh, dass politische Reden nichts und niemanden wirklich veränderten. So folgte er dem Rat seiner Mutter, es von nun an einfach anders zu machen und das Eis im Herzen der Menschen zu schmelzen:
„Es ist leicht, das Eis auf dem Boden zu schmelzen. Am härtesten ist es, das Eis im Herzen des Menschen zu schmelzen. Nur indem wir das Eis im Herzen des Menschen schmelzen, hat der Mensch eine Chance, sich zu ändern und sein Wissen weise anzuwenden.“
Schamanismus ist eine uralte Heiltradition, die die physische und die spirituelle Welt miteinander verbindet. Heilen bedeutet, beide Dimensionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Angaangaq sagt: "Wir erkennen, dass die Welt, so wie wir sie kennen, zu Ende geht. Der größte Krieg ist nicht da draußen, der größte Krieg ist in mir selbst. Der Frieden, nach dem wir uns alle sehnen, kann niemals im Außen beginnen, er muss in unserem Herzen beginnen. Die Welt hat noch nie so dringend Menschen gebraucht, die im Gleichgewicht und im Frieden mit sich selbst sind."
Besonders in dieser Zeit können wir viel von der Weisheit des Hohen Nordens lernen, wo Menschen Jahrtausende lang an einem der härtesten Orte der Erde überlebten. Die spirituelle Basis der Gesellschaft war der Kreis - ein Ort, an dem sich die Menschen mit gegenseitigem Respekt begegnen und Verantwortung füreinander übernehmen.
Angaangaq wird uns nach seinem Vortrag in einer Zeremonie verbinden. Er spricht Englisch und wird auf Deutsch übersetzt.